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Freie Entwicklung und Verbundenheit

Organisches Lernen

Es ist mir eine Herzensangelegenheit einen Feldenkrais-Kurs anzubieten in dem werdende Eltern anhand ihrer eigenen Bewegungen und deren Wahrnehmung ein Gespür für den unermesslichen Reichtum an vorhandenen und damit gedeihenden Fähigkeiten ihres Babys entwickeln können. Nur aufgrund selbst gemachter Erfahrungen können wir lernen, in seinen Bewegungen zu lesen, seine Intuitionen besser zu verstehen und unser Baby wertschätzender zu unterstützen.

Lernt ein Säugling während er z.B. mit seinen Händen oder Füßen spielt? Welche Fähigkeit entwickelt sich da gerade, wird ausprobiert und reift heran? Es gibt keine unnützen Bewegungen. Wenn der Säugling strampelt, oder beginnt, sein Becken empor zu heben, trainiert er wichtige Körperfunktionen, die mit seiner späteren Fähigkeit sich aufzurichten und zu laufen zu tun haben.

Was braucht es am Anfang - und was vielleicht gerade nicht? Dies zu erkennen braucht ein persönliches Erleben, dass im Rahmen dieses Kurses anhand von ausgewählten Lektionen in "Bewusstheit durch Bewegung" und verknüpft mit klärenden Gesprächen vermittelt werden möchte.

"Spielfreude, Mühelosigkeit und Gelingen oder Ernsthaftigkeit, Bemühen und (schulisches*) Lernen?

Was sehen wir von diesen Möglichkeiten am Anfang des Lebens?

Was bringt der Mensch davon mit auf die Welt?

Interessiert er sich für das, was ihn umgibt, für die eigenen Fähigkeiten?

Ist sein Interesse tief oder leichthin? Jeder neugeborene Mensch ist ein Ereignis für seine Umgebung und kann gar nicht mit genügend Bewunderung wahrgenommen werden. Wir wissen zwar, dass das Neugeborene ein Versprechen voll Zukunft in sich birgt, dennoch bleiben uns viele seiner Fähigkeiten verborgen.

Die Tatsache, dass der Säugling so klein und hilflos ist und vieles von dem, was wir Erwachsenen schon seit langem kennen, noch nicht weiß, ist äußerst irreführend. es täuscht viele Laien und oft auch Fachleute.

Der Trugschluss, das kleine und tatsächlich auf uns angewiesene Wesen müsse alles von uns erlernen, ist daher weit verbreitet, d.h. die Meinung, dass wir Erwachsene ihm beibringen müssten, sich für etwas zu interessieren, dass es unsere Aufgabe sei, mit dem Kind zu spielen, es zu stimulieren, damit es neugierig wird, sich bemüht, übt und lernt.

Diese vom Erwachsenen ausgehende, ich könnte auch sagen egozentrische Anschauung, ist einer der Faktoren, die bei den alltäglichen Betreuungsaufgaben und Problemen oft die bewundernswerten Fähigkeiten verdecken und dann verkümmern lassen, die alle Menschen mit auf die Welt bringen."

Dies ist ein kurzer Auszug aus einem Vortrag im Oktober 1999 von Anna Tardos vom Pikler-Institut in Budapest.

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